Bundesweiter Apotheken-Protesttag am 15. November 2023

Mit dem sogenannten Lieferengpass-Gesetz will die Ampel-Koalition die Arzneimittelversorgung stabilisieren und die Lieferengpass-Krise entschärfen. Aus Sicht der Apothekerschaft eignen sich die von der Bundesregierung im Gesetzentwurf vorgelegten Maßnahmen allerdings weder dazu, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern, noch dazu die Lage der Apotheken als erste, wohnortnahe Anlaufstelle in der Arzneimittelversorgung zu unterstützen – obwohl SPD, Grüne und FDP dies im Koalitionsvertrag versprochen hatten. Die Die Standesvertretung der Apothekrschaft (ABDA) hat Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung und der Regierungsfraktionen in zahlreichen Gesprächen auf die schwierige Lage in den Apotheken hingewiesen. Ein Einlenken seitens der Politik ist bislang aber nicht zu erkennen. Deswegen setzen wir unseren Protest am 15. November NRW-weit fort. An diesem Tag wird die Versorgung nur noch über die Notdienstapotheken aufrechterhalten, damit wir unser Anliegen auf der zentralen Kundgebung in Dortmund lautstark vorbringen können.


Die Apothekerschaft protestiert aus den folgenden Gründen:

  • Wegen der vielen Lieferengpässe brauchen die Apothekenteams bei ihrer Arbeit möglichst viel Flexibilität, um die Patientinnen und Patienten schnell versorgen zu können. Das Versorgungssystem ist aber voller Bürokratie und drohender Strafzahlungen an die Krankenkassen.
  • Die Arbeit in der Apotheke ist herausfordernd und braucht viel Fachwissen und Verständnis für die Probleme der Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Arzneimittel-Lieferengpässe haben unsere Arbeit noch komplizierter gemacht und kosten Kraft und Zeit. Eine finanzielle Anerkennung für diese Mehrarbeit wird den Apotheken jedoch versagt. Auch hier fordern wir von der Politik eine gerechte Lösung.
  • Das Honorar der Apotheken besteht zu einem wesentlichen Anteil aus einem Festbetrag, der die laufenden Kosten abdecken soll. Dieser Festbetrag wurde seit nunmehr zehn Jahren nicht mehr angepasst, trotz der zwischenzeitlich immens gestiegenen Kosten. Die Apotheken sind so von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung abgekoppelt. Dies ist nicht mehr nur ungerecht, sondern inzwischen existenzgefährdend. Andere wichtige Versorgungsinstanzen, wie beispielsweise bestimmte Arztpraxen und Krankenhäuser, haben dafür Extra-Zahlungen erhalten.
  • Die Vorschläge aus dem BMG (Minister Lauterbach) sind gänzlich ungeeignet und an der Realität vorbei, eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung (insbesondere im ländlichen Raum) sicherzustellen.


Für diese Anliegen kämpfen wir Fröndenberger Apotheken geschlossen und solidarisch. Auch von vielen Kunden und Kundinnen haben wir viel Zuspruch und Unterstützung erhalten. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich. Text

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